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Zukünftige Entwicklung

Der Gletschersee bildete sich erstmals 2005. Seither hat er sich von Jahr zu Jahr stark vergrössert.  Der Gletscher verliert 5 - 10 Meter an Dicke pro Jahr. Das Wasser im Seebecken verstärkt die Eisschmelze zusätzlich. Je grösser der See wird, desto grössere Teile der Gletscherzunge kommen in den Bereich des Sees zu liegen. Damit beschleunigt sich der Schmelzprozess des verbleibenden Eises.
Wenn der grösste Teil des Unteren Grindelwaldgletschers abgeschmolzen ist und der Damm in etwa auf der gleichen Höhe bleibt, so könnte der See ein Volumen von 10 - 12 Mio. m3 erreichen. Mit steigendem Seevolumen nehmen auch die Abflussspitzen bei Seeausbrüchen zu. Im Mai 2008 wurde der bisherige Spitzenabfluss von 110 m3/s erreicht. Das Seevolumen betrug damals 800'000 m3. Im Mai 2009 betrug das Seevolumen 2.6 Mio. m3. Die daraus resultierende Abflussspitze bei einem spontanen Seeausbruch hätte Werte in der Grössenordnung des Hochwassers 2005 erreichen können. Glücklicherweise hat kein spontaner Seeausbruch stattgefunden.
Querschnitt Felssturzbereich (Geotest AG)

Unsicherheiten

Die Veränderungen des Geländes am Unteren Grindelwaldgletscher und die daraus resultierenden Prozesse sind Phänomene, welche in dieser Form und Geschwindigkeit bisher noch nicht beobachtet wurden. Aus diesem Grund sind detaillierte Prognosen längere Zeit im Voraus problematisch. Die Prognosen bezüglich See- und Abflussentwicklung für das jeweils kommende Jahr haben sich bisher als zutreffend erwiesen. Detaillierte, langfristige Prognosen sind mit zahlreichen Unsicherheiten verbunden. Der Trend der Entwicklung aber ist klar: Der See wird von Jahr zu Jahr grösser. Wann genau er das Maximalvolumen erreichen wird, lässt sich noch nicht voraussagen.
Blick Richtung Unteres Eismeer